CDU macht sich ein Bild vom Zustand der Aller und der Wehranlagen
Schepelmann besorgt um Niedrigwasser und geplanten Rückbau der Allerwehre
Bei einer Bereisung der drei Wehranlagen Osterloh, Oppershausen und Langlingen machten sich heute Vertreter der örtlichen CDU aus Langlingen und Wienhausen gemeinsam mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Jörn Schepelmann ein Bild vom derzeitigen Zustand der Aller. Dabei waren ebenfalls Vertreter des Heimatvereins Offensen-Schwachhausen, die die Auswirkungen der Veränderungen an der Aller bereits viele Jahre begleiten.
Der erste Halt war das bereits zurückgebaute Allerwehr bei Osterloh. Dort kann man derzeit deutlich erkennen, wie sich die Situation bei Niedrigwasser darstellt: „Durch das Fehlen der Staustufe ist der Wasserstand dort so niedrig wie nie zuvor, was auch zu einem Absinken des Grundwasserspiegels in den angrenzenden Bereichen führt. Der Heimatverein ist besorgt, dass die Wasserstände der Aller und des Mühlenkanals künftig in trockenen Sommern deutlich fallen und dadurch die Grundwasserstände in den Ortschaften Offensen und Schwachhausen sowie in deren Feldmarken ebenfalls absinken werden, wenn die Allerwehre Oppershausen und Langlingen wie geplant zurückgebaut werden“, erklärten Hans-Heinrich Heidmann und Henning Witte vom Offensener Heimatverein.
Noch eindrücklicher stellt sich die Situation an der Wehranlage Oppershausen dar. „Es scheint, als würde man auf zwei verschiedene Flüsse blicken“, erklärt Jörn Schepelmann beim Anblick der Aller oberhalb und unterhalb des Wehrs. Während oberhalb eine Staustufe zwischen Oppershausen und Langlingen besteht, die dafür sorgt, dass der Wasserstand und auch die Fließgeschwindigkeit gehalten wird, gleicht der Fluss unterhalb des Wehrs nur noch einem Rinnsal. An der Unterseite fließt die Aller nach dem Rückbau des Osterloher Wehrs ohne Staustufe ab und führt nun in längeren Trockenphasen unregulierbar Niedrigwasser. „Momentan ist das Halten des Grundwasserspiegels überall ein großes Thema. Die geplanten Rückbauten der Allerwehre würden in unserer Region vermutlich genau das Gegenteil bewirken. Wenn die Pegelstände nicht mehr zu steuern sind, bekommen wir sowohl bei extremen Hoch- als auch bei Niedrigwasser ein echtes Problem“, äußert sich Schepelmann kritisch zu den Planungen an den Allerbauten.
Ernst-Ingolf Angermann als stellvertretender Vorsitzender des Unterhaltungsverbands Mittelaller gab außerdem zu bedenken, dass durch die geplante Staulegung nicht zwangsläufig eine ökologische Verbesserung in dem Gewässer erreicht würde: „Bei niedrigen Wasserständen, wie wir sie derzeit immer öfter sehen, könnte es nach Beseitigung der Staustufen auch häufiger zu einem Austrocknen des Mühlenkanals und der Aller-Altarme kommen. Diese jedoch sind ein wichtiges Rückzugsgebiet für Fische und Kleinstlebewesen. Man sollte dies bei den Planungen zur ökologischen Durchgängigkeit der Aller dringend berücksichtigen und weiterhin die Öffnung der Altarme schnellstmöglich umsetzen.“
Der CDU-Ortsvorsitzende aus Langlingen und Landwirt, Mark Heidmann betonte, dass aufgrund der sandigen Böden in der Region, der Grundwasserstand nahezu paralell zu dem Allerwasserstand abfalle – auch seine Berufskollegen hätten dies beobachtet. Dem stimmte auch Christiane Baars, CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Langlingen, zu: „Wenn der Grundwasserspiegel zeitgleich mit dem Allerpegel durch immer längere Trockenperioden sinkt, wird das auf Dauer nicht mehr nur ein Problem der Landwirtschaft, sondern auch für uns Anwohner sein.“ Alle Teilnehmer sind sich einig, dass es noch vor der Planfeststellung am Langlinger Allerwehr einen Ortstermin mit dem zuständigen Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geben muss, um auf diese Probleme hinzuweisen. „Für mich scheint es so, als wären in den bisherigen Planungen ausschließlich Hochwasserszenarien einberechnet worden – nicht aber Niedrigwasserperioden. Dies muss aus den Erfahrungen am Osterloher Wehr dringend berücksichtigt werden, weshalb ich das NLWKN schnellstmöglich zu einem Besichtigungstermin in unsere Heimat einladen werde“, bekräftigt Jörn Schepelmann seine weiteren Pläne zur Lösungsfindung an der Aller.